Unterschied zwischen Vermächtnis und Erbe im Testament einfach erklärt
Bad Segeberg (em) Wenn Sie ein Testament schreiben – oder eines lesen –, stoßen Sie früher oder später auf die Begriffe Erbe und Vermächtnis. Viele meiner Mandanten fragen sich dann: Was ist eigentlich der Unterschied? Und welche Folgen hat das für mich als Begünstigter?
Als Anwalt für Erbrecht erlebe ich in der Praxis immer wieder Unsicherheiten rund um diese beiden Begriffe. Deshalb erkläre ich hier einfach und verständlich, worauf es ankommt.
Was bedeutet es, als Erbe eingesetzt zu werden?
Wenn Sie als Erbe im Testament genannt sind, werden Sie automatisch Rechtsnachfolger der verstorbenen Person. Das bedeutet: Sie übernehmen alle Rechte und Pflichten – also Vermögen, aber auch Schulden. Man nennt das auch eine Gesamtrechtsnachfolge.
Ein Beispiel: Gibt es ein Haus, Bankguthaben oder Schulden beim Finanzamt, geht alles in den Besitz der Erben über – mit allem Drum und Dran.
Mein Tipp als Rechtsanwalt für Erbrecht: Prüfen Sie vor Annahme eines Erbes immer den Nachlasswert – ein Erbe lässt sich ausschlagen, aber nicht rückgängig machen.
Und was ist ein Vermächtnis?
Ein Vermächtnis ist keine Erbeinsetzung, sondern eine gezielte Zuwendung. Der sogenannte Vermächtnisnehmer bekommt etwas Bestimmtes – zum Beispiel ein Auto, eine Uhr oder eine Geldsumme. Aber: Er wird nicht automatisch Erbe und übernimmt auch keine Schulden.
Stattdessen hat er einen Anspruch gegenüber den Erben. Die müssen ihm das Vermächtnis herausgeben oder auszahlen – auch wenn sie selbst vielleicht lieber behalten würden, was vermacht wurde.
Der Unterschied auf den Punkt gebracht
- Erbe: Rechtsnachfolger, übernimmt Nachlass + Schulden
- Vermächtnisnehmer: Anspruch auf einen bestimmten Teil des Nachlasses, aber keine Pflichten
Wie erkennt man, ob man Erbe oder Vermächtnisnehmer ist?
Oft entscheidet die Formulierung im Testament. Typische Hinweise auf eine Erbeinsetzung sind Sätze wie:
- „Ich setze meine Tochter als Erbin ein.“
- „Mein gesamtes Vermögen geht an …“
Ein Vermächtnis klingt eher so:
- „Mein Neffe soll meine Uhr bekommen.“
- „Meine Freundin erhält 5.000 Euro.“
Als Anwalt für Erbrecht prüfe ich für Sie, ob eine Formulierung rechtlich eindeutig ist – und ob Ansprüche bestehen.
Ein kurzer Praxisfall:
Ein Vater setzt seine Tochter als Alleinerbin ein. Zusätzlich vermacht er seinem Patenkind sein Motorrad. Ergebnis: Die Tochter wird Erbin – und muss das Motorrad herausgeben oder den Wert ersetzen.
Fazit: Warum es wichtig ist, den Unterschied zu kennen
Wer ein Testament verfasst oder erhält, sollte wissen, ob er als Erbe oder als Vermächtnisnehmer genannt ist – das hat direkte rechtliche Folgen. Besonders wichtig ist das auch für die Planung des eigenen Nachlasses.
Sie haben Fragen zum Testament oder möchten wissen, wie Sie jemanden wirksam als Erben oder Vermächtnisnehmer einsetzen können?
Als erfahrener Rechtsanwalt für Erbrecht stehe ich Ihnen zur Seite – mit klarer Sprache, rechtssicherer Gestaltung und persönlicher Beratung.
Hinweis: Dieser Beitrag wurde mit Unterstützung einer KI erstellt, aber redaktionell sorgfältig überarbeitet. Er dient der allgemeinen Information und ersetzt keine individuelle Rechtsberatung.